Einige Gedanken zum

Umgang mit Gefühlen

An manchen Tagen habe ich Angst, Gefühle zuzulassen, weil ich befürchte, dass sie dann für immer bleiben; sie sogar überhandnehmen. Ich machte jedoch eine Erfahrung:
Das Zulassen und Annehmen von Gefühlen hat einen befreienden Effekt.

Ich gebe ihnen nun nicht mehr die Macht, mich heimlich zu beeinflussen. Ich kann sie nun bewusst wahrnehmen und sie besser verstehen, was mir dabei hilft, mit ihnen konstruktiv umzugehen. Wenn ich Gefühle unterdrücke, können sie mich überwältigen. Erlaube ich mir, sie zu fühlen, dann nehme ich sie intensiv wahr, um sie dann leichter zu verarbeiten.
Das ist ein wesentlicher Bestandteil des Heilungsprozesses. Indem ich mich mit meinen Gefühlen meinem Gegenüber zeige, öffne ich einen Raum für Selbstreflexion und persönliche Entwicklung.
Ich weiß, dass Gefühle vergänglich sind. Ein Kleinkind lacht, wenn es zu Essen bekommt. Merkt es, dass es ihm nicht schmeckt, ekelt es sich, dann weint es womöglich, beginnt vielleicht aus Wut zu schreien. Bringt ihm die Mutter dann etwas Leckeres, lacht es wieder. All dies passiert in wenigen Minuten.
Gefühle verändern sich – wenn ich es zulasse. Sie erheben sich, erreichen ihren Höhepunkt und klingen schließlich ab.

Das Zulassen von Gefühlen fördert die Selbstakzeptanz und das Verständnis für mich selbst und mein Gegenüber. Dies kann uns stärken gegenüber zukünftigen Herausforderungen. Es ist wichtig, eine gesunde Beziehung zu unseren Emotionen zu entwickeln.
Emotionen zuzulassen bedeutet nicht, darin zu versinken, sondern den Mut zu haben sie zu erleben und daraus zu wachsen.

© Birgit Grübler 2024

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